Mit einer langen Einkaufsliste
bewaffnet hab ich mich ins Getümmel vom Markt begeben, denn unsere Kollegen
sagen man kann “ALLES“ am Markt kaufen und in den Geschäften ist ALLES teurer.
Im Supermarkt in unserem Viertel trifft man deswegen auch selten andere Kunden.
Uns wurde gesagt es gibt
verschiedene Bereiche des Marktes für die einzelnen Produktgruppen – also wie
in einem Einkaufszentrum z.B. die Elektronikabteilung. Ich stellte mir den
Markt also wie ein großes Einkaufszentrum vor. Mein Optimismus war groß und ich
startete einfach mal in eine Richtung los, jedoch hab ich die Größe des Marktes
unterschätzt und kam nach einer Stunde noch immer nicht aus der
„Lebensmittelabteilung“ heraus. Auf meiner Einkaufsliste stand jedoch alles
mögliche - von Batterien bis zu Duschgel - nur keine Lebensmittel. Dafür hab ich
aber viel zu sehen bekommen. Alles was man essen kann. Von Gemüsebergen über Süßigkeiten bis hin
zu lebenden Ziegen.
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Kekse kann man an jedem kleinen Straßenstand kaufen, doch so viele auf einmal hab ich davor noch nie gesehen! |
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Rechts im Bild: das "Ziegengeschäft". |
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Ein Teil des Marktes von oben. |
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Der Markt liegt auch an der verschmutzten Lagune. Das braune Schild weist darauf hin dass urinieren hier verboten ist und mit 500 Franc gestraft wird. |
Da ich aber nirgends eine
Infostelle oder einen Übersichtsplan gefunden habe ging meine Rechnung mit dem
Einkaufszentrum dann doch nicht auf. Ich ließ meine Einkaufsliste also links
liegen und blieb bei einem Stoffstand hängen, die man leider oder Gott sei Dank
überall findet. Mir wurde von der Marktverkäuferin versichert, dass die 3
Stoffe, dich ich mir ausgesucht hatte, eine ganz tolle Qualität haben und mein
genannter Preis deswegen viel zu wenig sei. Diese Geschichte kaufte ich ihr
jedoch nicht ganz ab und versuchte sie mit allen Mitteln positiv zu stimmen.
Nach einer halben Stunde, in der ich schon mit ihr getanzt hatte, trafen wir
uns dann in der Mitte unserer beiden Preisvorstellungen.
Ich will zwar nicht, dass der Blog
hier zu einem Modeblog avanciert aber ich muss euch trotzdem zeigen was
mittlerweile aus den drei Stoffen geworden ist.
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Eine Arbeitskollegin und ich im traditionellen Outfit: Bomba und Pagne (im Hintergrund ein Plastikchristbaum) |
Bomba und Pagne: der traditionell
beninische Look, bestehend aus einem zu groß geschnittenem T-shirt und einem
Tuch als Wickelrock. Natürlich beides im selben Stoff! Tragbar zu jedem Anlass
und für jeden Typ;) Sieht man hier wirklich überall: ob bei den Marktfrauen
oder in der Kirche. Doch wenn ich mich so einkleide falle ich trotzdem auf,
denn ein Yovo(Weißer) in der einheimischen Kleidung ist eine Attraktion. Ich
glaub das schaut ungefähr so aus wie eine Afrikanerin im Dirndl. Es ist aber
echt angenehm zu tragen weil’s so schön weit is, nur muss ich erst lernen
dieses Tuch so zu tragen, dass es ein Rock wird mit dem man noch gehen kann
bzw. der nicht dauernd runter fällt.
Und wenn wir gerade dabei sind:
Nicht nur meine Kleidung sondern auch meine Haare wurden mittlerweile schon
beninisch! Doch wer schön sein will muss leiden, denn die ganze Prozedur
dauerte 5 Stunden und das Schlafen mit dieser Haarpracht stellt sich als
äußerst schwierig heraus!
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Bis zu 6 Mädchen haben gleichzeitig an meiner Haarpracht gearbeitet. |
Liebe Anna!
AntwortenLöschenDu tauchst schon voll ein, in die afrikanische Welt. Mit neuer Frisur siehst Du Deiner Sr. voll ähnlich.
Dieser Markt ist ja gigantisch,aber die Bedingungen für "Deine"Straßenkinder, die Zuflucht in Eurer Baracke finden, echter Überlebenskampf. Wir sind sehr dankbar,dass Du bei den Don BoscoSr. in so vielen verschiedenen Projekten mitleben darfst.
Wir sind stolz auf Dich u.wünschen Dir weiterhin eine gute Zeit. Deine Eltern u. fam.
Anna, die Rasta Zöpfe stehen dir super!!!
AntwortenLöschenToll was du alles erlebst!
Wir wünschen dir schon mal schöne Weihnachten, mal so ganz anders... An diese Weihnachten wirst du dich sicher immer erinnern und gern mal deinen Kindern und Enkelkindern erzählen... Das Leben ist eine Geschichte und du erlebst gerade ein aufregendes Kapitel!
Noch eine tolle Zeit.
Fühl dich umarmt!
Simone, Peter, Tobias und Jan :-)