Eigentlich feiern wir Weihnachten
alle aus dem selben Grund (die Geburt Jesu) ,doch genau wie zuhause stand auch
hier bei den meisten nicht der eigentliche Grund für dieses Fest im Mittelpunkt
sondern Geschenke, übertriebene Weihnachtsdeko und Stress im Advent. Eigentlich
alles gleich und trotzdem alles anders!
Die Vorweihnachtszeit läutete für
uns Volontäre DIE Bastelzeit ein. In jedem Projekt sollte Weihnachtsdeko
produziert werden um das Fest auch gebührend feiern zu können. Nach der fünfzigsten knallbunten Girlande
ging’s am 20. Dezember mit dem ersten Fest los:
Im Kindergarten in Djidjè wurde
getanzt und gesungen. Für die Eltern wurden Sprüche aufgesagt und die
Zeichnungen der Kinder präsentiert.
Alle Kinder waren ganz schick rausgeputzt! |
Weiter ging’s mit dem
Weihnachtfest am Markt. Dafür hatten Tata Claudine und ich 30 Bauchtaschen als Geschenke für die
Mädchen genäht. Doch bevor diese verteilt wurden, wurde getanzt. Wir hatten
sogar einen DJ! Und diese Mädchen! Ja, die können wirklich tanzen! Danach gab’s
noch eine Stärkung mit Broten und Bissap (ein extrem süßer, roter Saft aus
Hibiskus), der hier bei Festen nie fehlen darf und meisten in Plastiksackerl
serviert wird. Man beißt dann einfach eine Seite auf um daraus zu trinken.
Bei der Verteilung der Bauchtaschen. |
Beim Bissap trinken. Auch ich hab mich, wie der Bub im Hintergrund, angepatzt! |
Den 24. Dezember verbrachten wir
am Strand und am 25. Dezember feierten wir mit der „Familie“ (der
Schwesterngemeinschaft und den Aspirantinnen) .
Viel weiter trauten wir uns nicht ins Meer weil die Strömung sehr stark ist! |
Als der Advent begann fragte ich
mich wie ich hier bitte in Weihnachtsstimmung kommen sollte, denn es wurde
einfach nicht kalt und nirgends kam mir der gute Duft von Lebkuchen und
Nadelbäumen entgegen! Doch schon bald ließ ich mich auf dieses für mich so
andere Weihnachtsfest ein und hatte gar keine Zeit mehr an das kalte Österreich
zu denken.
Auch in den Weihnachtsferien war
statt Rodeln oder Skifahren ein anderes Programm angesagt: eine Reise nach
Ghana.
Vom Wetter her war es zwar genauso
heiß wie in Bénin, doch durften wir feststellen dass man, wie wir es so oft
(auch unbewusst) tun, Afrika nicht in einen Topf schmeißen kann! Schon zwei
Länder weiter gab es viele Unterschiede, was die Infrastruktur, die Bevölkerung
und die Vegetation betrifft! So
beherrschen in Bénin zum Beispiel Motorräder die Straße und in Ghana ist es verboten
Mopedtaxi zu fahren und man bewegt sich hauptsächlich mit dem Tro-Tro
(Kleinbus) fort. Tragen in Bénin noch sehr viele Leute die schönen bunten
Stoffen, so verschwinden diese in Ghana, vor allem in der ziemlich modernen
Hauptstadt Accra immer mehr.
Bitte seit euch also bewusst dass
meine Erzählungen in diesem Blog aus Bénin stammen, und Bénin nicht gleich ganz
Afrika ist! Man kann ja schließlich auch schlecht über Europa im allgemeinen
reden, denn in Griechenland schaut die Welt z.B. auch ganz anders aus als in
Schweden!
Unendliche Weite in einem der kleineren Nationalparks in Ghana. |
Doch was sowohl in Bénin als auch
in Ghana gleich gefeiert wurde war Silvester: Zu diesem Fest geht man hier
nämlich in die Kirche. Selbst die Leute, die das ganze Jahr nicht in die Kirche
gehen kommen zu Silvester um sich den Segen für das kommende Jahr „abzuholen“.
In der Kirche in Ghana, in der ich war, geschah dies genau zu Mitternacht und
danach wurde eine halbe Stunde gesungen und getanzt. Für mich ein ganz besonderer und wirklich
schöner Start ins neue Jahr 2014, in dem ich noch 6 weiter Monate in Bénin
verbringen darf.
Einer unserer Neujahrsvorsätze:
Fon (zumindest ein bisschen) lernen ;)
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