Los geht's mit dem zém!

Gestern hätte ich eigentlich noch frei gehabt. Aber da das Heimweh nur noch stärker wird wenn ich allein bin, haben wir kurzerhand beschlossen, dass ich mit Pia (eine der zwei anderen Volontärinnen) zur Arbeit fahre. Fahren heißt sich auf eines der zahlreichen Mopedtaxis die zém heißen zu schwingen. Ja da war ich schon recht nervös, denn hier gehts echt ab im Verkehr! Anfangs hab ich mich noch ziemlich fest am Sitz festgekrallt. Doch schön langsam hab ich gemerkt, dass das ganze eigentlich gar nicht so schlimm ist und am Ende des Tages hab ich es schon richtig genossen durch die Straßen zu düsen. So sieht man gleich viel von der Stadt und den Leuten, denn das Leben spielt sich hier ja sowieso hauptsächlich auf der Straße ab.
Nur als wir von den gepflasterten Hauptstraßen abkamen wurde ich dann wieder ordentlich durchgerüttelt. Da es gestern geregnet hat waren die Straßenbedingungen auf den Sandstraßen natürlich nicht so gut ;)

Eine der wenigen gepflasterten Straßen.

Am Vormittag waren wir dann in einem der Espaces Eveils in einem sehr armen Viertel. Das ist eine Art Vorschule/Kindergarten, wo die Kinder, die meistens nur Fon (das ist die Sprache, die man in dieser Region Bénins spricht)  sprechen, spielerisch Französisch lernen sollen. Es gibt einen Lehrer, der Fon und Französisch spricht und der Unterricht wird die meiste Zeit auf Fon abgehalten. Die Kinder lernen erst einzelne Vokabeln, singen französische Lieder, usw.

Das "Klassenzimmer" steht auf Stelzen weil es dort in der Regenzeit sehr viel Wasser gibt.

Blick aus dem Fenster des Espace Eveil.

Zu Mittag essen wir Volontärinnen immer im Maison de l'esperance (Haus der Hoffnung) wo verschiedene Ausbildungen angeboten werden. Unter anderem eine Kochlehre, sodass wir immer gut verköstigt werden;)

Nach dem Mittagessen war ich dann schon ziemlich geschafft! Aber dann gings noch weiter bei den Schwestern im Foyer, wo ziemlich viele Mädchen wohnen. Ich hab noch nicht ganz den Überblick wieviele das hier sind. Pia hat mit ein paar Mädchen gebastelt und ich hab mit den anderen HalliGalli gespielt :) Einige kannten das Spiel sogar schon und den anderen hab ich versucht es mit Händen und Füßen zu erklären.

Heute wird mal ein bisschen die Stadt erkundet und nächste Woche darf ich mir dann noch alle anderen Projekte anschauen und dann werd ich erst einen fixen Arbeitsplan bekommen. Ich bin schon gespannt! Alles sehr aufregend im Moment!