Samstag, 12. Oktober 2013

Reinschnuppern und Anfangen

Diese Woche durfte ich mir erstmals die verschiedenen Einrichtungen/Projekte der Schwestern hier in Cotonou anschauen. Ich Glückspilz,  hab ja zwei superliebe Volontärinnen die schon seit sechs Wochen hier sind und mich überallhin mitnehmen konnten. Von Montag bis Mittwoch begleitete ich also immer eine der beiden zur Arbeit und half - so gut ich konnte – auch schon mit. So durfte ich z.B. im Maison du Soleil (Haus der Sonne) schon meine Wickelkünste erproben, durfte erfahren, dass Stoffwindeln einfach nicht so saugkräftig wie Pampers sind und meine Hose war nicht nur einmal komplett nass ;).  -> Im Maison de Soleil wohnen junge Mütter mit ihren Babys und um den Mädchen eine Ausbildung zu ermöglichen wird hier auf die Kinder geschaut.

Mittwochs hab ich dann meinen vorläufigen eigenen Arbeitsplan bekommen und ab Donnerstag ging’s los damit! Vielleicht kann ich auch wirklich hier im Schneideratelier am Gelände der Schwestern mithelfen, doch da dort im Moment nur Schuluniformen genäht werden, kann ich nicht viel beitragen und das ist noch nicht in meinem Plan vorgesehen. Ansonsten sind meine Einsatzgebiete sehr abwechslungsreich und ich werd beinahe jeden Wochentag was anderes machen! Doch was das alles sein wird, kann ich euch erst sagen wenn ich dann mal richtig zu arbeiten begonnen habe.

Im Moment ist es überall einfach mal ein Anfangen: ein Kennenlernen meiner ganzen neuen Arbeitskollegen, ein dreimal Nachfragen wie jetzt noch mal der Name war, ein Beoabachten wie hier alles abläuft, ein Erkunden was hier alles vorhanden ist,....


Am Besten hat’s mir bis jetzt in einem der Espace Eveils  (Vorschule) gefallen, wo ich mit zwei Studenten zusammenarbeite. Das Viertel dort ist das dreckigste, dass ich bis jetzt gesehen habe.

Rund um die Vorschule treiben sich einige Schweine herum, die versuchen etwas noch Essbares im Müll zu finden.

In dieser Umgebung wohnen die Kinder, die hier zu Vorschule gehen.


Als ich freitags das erste Mal dort war, war gerade eine Art Elternsprechtag, wo die Kinder nicht dabei sein konnten. Da die alle einfach vor der Tür warten mussten und ich bei der Besprechung sowieso nichts verstanden hätte, weil sie auf Fon gehalten wurde – hab ich meine Seifenblasen ausgepackt und versucht die wartenden Kinder zu beschäftigen. Das hat dann natürlich gleich mal einige Kinder aus dem Viertel angelockt und auf einmal standen da 40 Kinder vor mir und haben mich erwartungsvoll angeschaut. Ich konnte mich zwar mit keinem der Kinder sprachlich verständigen, doch egal was ich machte, egal was ich sagte alle machten es nach. So konnte ich sie ganz einfach mit ein paar Aufwärmübungen und Körperteile auf Französisch lernen (mit Hinzeigen und nachsagen) beschäftigen. Doch als ich versuchte ihnen klar zu machen, dass ich Anna heiße, auf mich zeigte und Anna sagte – zeigten alle Kinder auf sich selbst und sagten Anna ;)

Egal was ich machte, sie machten mir alles nach!


Die Kinder dort haben mich begeistert! Und ich glaub auch ich habe sie begeistert (vor allem wegen meiner Kamera und meinen für sie so außerirdischen Haaren).



So vergeht hier eine Woche wie im Fluge und ich versuche mich hier gut einzuleben und daheim, daheim sein zu lassen (das fällt mir noch ein bisschen schwer) und mich wirklich auf dieses so komplett andere Leben hier einzulassen!

1 Kommentar: